1915 Der Völkermord an den Armeniern: Eine Zeugin berichtet

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Beschrijving

Im Jahre 2015 jährt sich der Völkermord an den Armeniern des Osmanischen Reiches zum 100. Mal. In den Jahren 1915/16 entledigte sich die Osmanische FĂĽhrung ihrer christlich-armenischen Untertanen, die sie pauschal der Kollaboration mit dem Kriegsgegner Russland beschuldigte. Den Auftakt bildete die Verhaftung und spätere Ermordung der geistigen und politischen Elite der osmanischen Armenier am Abend des 24. April 1915 in Konstantinopel – dieses Datum begehen Armenier auf der ganzen Welt seitdem als Gedenktag des Jahrhundertverbrechens. Danach liefen die Ereignisse nach festem Muster ab: die wehrfähigen armenischen Männer wurden in Arbeitsbataillone gesteckt und anschlieĂźend ermordet. Ăśbrig blieben Frauen, Greise und Kinder. Sie wurden auf einen Todesmarsch die syrische WĂĽste geschickt. Durch periodische Massaker und Ăśberfälle wurden die DeportationszĂĽge bereits unterwegs so dezimiert, dass nur wenige der völlig entkräfteten Menschen schlieĂźlich die Lager in der syrischen WĂĽste erreichten. Dort vollendeten Massaker, Hunger, Durst und Seuchen das Vernichtungswerk. Zwischen 1 – 1,5 Millionen Armeniern verloren auf diese Weise ihr Leben. Das kaiserliche Deutschland war damals VerbĂĽndeter des Osmanischen Reiches und hätte dem mörderischen Treiben vielleicht Einhalt gebieten können. Doch Reichskanzler Bethmann Hollweg fasste lediglich den Geist der deutschen Realpolitik zusammen als er im Dezember 1915 schrieb: „ Unser einziges Ziel ist, die TĂĽrkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgĂĽltig ob darĂĽber Armenier zu Grunde gehen oder nicht.“ Johannes Lepsius, der „Anwalt der Armenier“ und Franz Werfel, der mit seinem Roman „Die 40 Tage des Musa Dagh“ das armenische Schicksal in die Weltliteratur einfĂĽhrte, stehen fĂĽr ein anderes, mitfĂĽhlendes Deutschland. Im FrĂĽhjahr 1915 muss auch Pailadzo Captanian, eine junge Armenierin aus der Schwarzmeerstadt Samsun, ihr bisheriges Leben hinter sich lassen, sich von ihren Kindern und ihrem Mann trennen und in die Todeskarawanen einreihen. Doch sie entgeht wie durch ein Wunder dem ihr zugedachten Schicksal und ĂĽberlebt. Ăśberlebt, auch um Zeugnis abzulegen. Ihr Bericht gehört zu den frĂĽhesten und unmittelbarsten armenischen Selbstzeugnissen des Völkermordes. Die deutsche Erstausgabe der Memoiren von Pailadzo Captanian im Jahre 1993 im Kiepenheuer Verlag Leipzig bedeutete eine Wiederentdeckung des 1919 publizierten Buches. Seitdem kam es zu mehreren Neuauflagen und Ăśbersetzungen dieses einzigartigen Dokuments. Eine Neuauflage des vergriffenen Titels im 100. Gedenkjahr des armenischen Völkermordes soll den aufwĂĽhlenden und anrĂĽhrenden Text einer jungen Armenierin fĂĽr ein interessiertes Publikum wieder zugänglich machen

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auteur

Editie

aktualisierte edition

Uitgever

Reichert, L

Aantal pagina's

88

Publicatiedatum

2015-04-24

Verbindend

Paperback

ISBN13

9783954900909

ISBN10

B004S5TNKQ